2017/10/29

Día 67: die Sache mit dem Heimweh

Der Versuch, mich vor der Uni-Arbeit zu drücken war erfolgreich: ich hatte so Lust einen Blog-Post zu schreiben. Aber über was? Dieses Wochenende hab ich komplett am Schreibtisch verbracht (und werde auch den Rest davon noch dort verbringen). Zwischendurch war ich ein, zwei Mal im Gym; aber was Spannendes, was euch eventuell interessieren könnte, ist nicht passiert. Also hab ich mir gedacht, versuch ich nochmal, die Sache mit dem Heimweh noch einmal auf ein paar kurze Absätze runter zu brechen. Irgendwie haben doch immer Leute danach gefragt.



Es gibt zwei Sätze, die ich jetzt schon so oft gehört hab, dass sie mir irgendwie zum Hals raus hängen. Der erste ist “Wieso hast du so Heimweh? Du warst doch schon Mal so lange weg?”. Und ja, stimmt. Ich war schonmal fast sechs Monate lang von zu Hause weg. Das heißt aber ja nicht, dass ich mein zu Hause deswegen weniger mag oder die Leute, die ich vermisse mir plötzlich nicht mehr so wichtig sind. Nur weil ich schon einmal länger weg war, heißt es doch nicht, dass ich plötzlich immun gegen Heimweh bin?




Zum zweiten Satz hab ich ein bisschen mehr zu sagen: „Ich versteh dich mit dem Heimweh, aber du sollst doch deine Zeit dort genießen.“
Damit haben die Leute auch vollkommen Recht. Und nur weil ich hier und da Heimweh habe, heißt es nicht, dass ich meine Zeit nicht genießen kann. Die Sache ist die: wenn ich beschäftigt bin, was zu tun hab (sei es nur Essen oder Wäsche waschen) oder was mit Leuten unternehm, dann hab ich kein Heimweh. Dann bin ich abgelenkt. Und dann hab ich auch eine tolle Zeit und genieß es, in Madrid zu sein. Ich weiß, dass ich mich unglaublich glücklich schätzen kann, diese Chance bekommen zu haben. Und klar nutz ich die auch. Aber es sind die Momente, in denen man sich nicht ablenken kann. Wenn man abends kurz vor’m Einschlafen ist oder Morgens bevor man sich aus dem Bett hievt. Oder an einem langweiligen Dienstagnachmittag, wenn man nichts unternehmen kann, weil es draußen Regnet und alle Freunde noch in der Uni sitzen. Das sind die Momente, in denen man beginnt über zu Hause nach zu denken. Man erinnert sich, fragt sich, was die anderen daheim wohl grade so machen, wünscht sich, man wäre auch dort. Und schwupps-di-wupps kullert die erste Träne. Und dann kann man nicht mehr aufhören – selbst wenn man will. All die Gedanken wiederholen sich dann wieder und wieder. Es sind immer die gleichen aber sie werden nicht weniger schlimm, je länger man drüber nachdenkt.
Mir hilft es dann, meiner Mama zu schreiben, raus zu gehen und frische Luft zu bekommen oder mir eine lustige Serie anzusehen. 



Die letzten zwei Wochen hatte ich überhaupt kein Heimweh und mir geht es jetzt echt gut. Ich tu auch echt viel, um mich immer abzulenken. Gym, kochen, fernsehen… um ehrlich zu sein mach ich auch für die Uni mehr als wahrscheinlich nötig wäre – aber es hilft mir eben. Und ich hab mir jetzt auch vorgenommen, mich nicht noch einmal so vom Heimweh unterkriegen zu lassen, wie es vor ‚nem Monat der Fall war. Ich hab jetzt noch acht Wochen hier und die will ich bis auf’s Letzte auskosten! 

Die Bilder sind übrigens von Mai 2017 - da war ich mit Lea am Auensee. Die haben zwar jetzt überhaupt nichts mit dem Thema Heimweh zu tun, aber ich dachte, ein paar Bilder machen den Eintrag besser 😊




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