2017/09/23

One month in Spain - what you need to know about shared apartments

Heute ist der 23. September. Wisst ihr was das bedeutet? 😏 Ich bin jetzt genau seit einem Monat hier. DREI MONATE TO GO! Ok, genau genommen sind es noch vier, aber irgendwie zählt die Zeit, die ich nach Silvester nochmal für die Prüfungen her komme für mich nicht mehr so richtig dazu. Auch wenn in dieser Zeit die Bianca kommt (💖), sind es einfach nur 21 Tage, die ich hier chillen kann. Ich muss da lernen und drei Klausuren hinter mich bringen, aber das war's auch.
Also 1/4 wär schon geschafft.



Zur "Feier" des Tages hab ich mir überlegt, einen Blogpost über Shared Apartments zu schreiben. Da ich ja jetzt schon zum zweiten Mal in einer Wohnung mit so vielen anderen Leuten zusammen wohne, weiß ich langsam wie der Hase läuft und kann euch ein bisschen über die Besonderheiten aufklären 😉.


Geteilte Bäder: Ich hab bis jetzt immer in Apartments gelebt, in denen es geteilte Bäder hab. Prinzipiell funktioniert das eigentlich ganz gut. Jeder hat quasi sein "Stamm-Bad" in das er am liebsten geht, aber wenn das mal besetzt ist, kann man auch mal in ein anderes ausweichen. Deswegen sollte man aber auch seine ganzen Bad-Sachen im Zimmer, und nicht im Bad aufbewahren. Wenn du nämlich z.B. deine Zahnbürste im Bad hast, in der Früh schnell weg musst aber gerade jemand in "deinem" Bad duscht, hast du nämlich Pech gehabt. Deswegen: alles ein einer Tasche im Zimmer aufbewahren und die dann einfach immer mitnehmen.
Außerdem ein weiterer Tipp: vergiss nie dein Handtuch in deinem Zimmer, wenn du duschen gehst. Mir ist es letztens passiert, dass ich aus der Dusche kam und mit Entsetzten festgestellt hab, dass mein Handtuch noch in meinem Zimmer liegt. Oh Sh*t! Also musste ich einen Moment abwarten, in dem ich mir sicher war, dass niemand kommen wird und schnell - nackt und nass wie ich war - über den Gang zu meinem Zimmer flitzen. Mein Zimmer ist genau gegenüber vom Bad, deswegen hab ich nur 2 Schritte bis zu meiner Tür gebraucht. Es kann natürlich aber auch passieren, dass das Bad weiter weg ist. Also: IMMER ANS HANDTUCH DENKEN!
Nachts laut: Gewöhn' dich dran, dass es nachts nicht immer mucks-mäuschen-still ist. Leute laufen rum, reden laut, Türen werden zugeschmissen, Leute feiern Partys auch unter der Woche. Entweder du gewöhnst dich dran oder du besorgst dir Ohropax. Ich hab im Moment noch kein Problem damit; das liegt aber auch dran, dass mein Zimmer relativ weit von den Gemeinschaftsräumen weg ist. Wenn meine Zimmernachbarin nachts heim kommt und die Tür zuschmeißt, wach ich aber halt meistens auf.
Küchensituation: Ich hatte bis jetzt immr da Glück, dass die Küchen relativ gut organisiert waren. In Australien hatte ich ja meinen eigenen Kühlschrank in meinem Zimmer und in der Küche war für jedes Zimmer ein abschließbares Fach, in dem man seine Sachen aufbewaren konnte. Die meisten Lebensmittel, die nicht in den Kühlschrank müssen hatte ich dort in einem Fach in meinem Kleiderschrank untergebracht (Hallo Ameisen!). Hier in Madrid hat jeder ein Fach in einem der Kühlschränke, das mit der Raumnummer gekennzeichnet ist (ich hab Glück; ich hab nämlich das unterste Fach, heißt ich konnte auch noch die Schublade für's Gemüse beschlagnahmen). Die Kühlschränke stehen aber nicht in der Küche, sondern in einem anderen Zimmer, das sogar relativ weit weg von der Küche ist - heißt man muss immer seine ganzen Sachen von A nach B transportieren und wieder zurück. Ist ein bisschen nervig aber es geht. Für die Sachen, die nicht in den Kühlschrank müssen gibt es hier zum einen eine Art Speisekammer und zum anderen die Schänke in der Küche. Hier sind die Fächer auch mit den Raumnummern gekennzeichnet, bzw. wir haben die einfach selber gekennzeichnet.
Die Küche hier in Madrid ist aber einfach ultra klein und schmal. Wenn da 5 Leute drin sind, ist sie voll und man kommt auch nicht aneinander vorbei ohne sich immer anzurempeln. Wir haben auch nur einen Herd (also 4 Herdplatten und einen Backofen) und einen Wasserhahn mit zwei Becken. Das ist für 18 Leute einfach zu wenig. In Australien waren es insgesamt 12 Platten und zwei Backofen auf 22 Leute. Das hat ganz gut geklappt.
Dreckig: Die Wohnung ist eigentlich immer recht sauber - bis auf die Küche. Wir haben zwar eine Spülmaschine, aber für die fühlt sich niemand zuständig (was Ausräumen und so angeht). Es soll jeder immer die Sachen, die er benutzt hat auch abspülen und generell klappt das auch ganz gut, aber trotzdem ist das Waschbecken dauernd voll mit dreckigem Geschirr, weil sich die Leute immer denken "das mach ich dann später" und dann vergessen sie's oder haben keine Lust mehr. Wenn das Waschbecken dann voll ist, können die anderen ihr Zeug auch nicht mehr abspülen und lassen es einfach stehen. Es regt sich immer jeder drüber auf - aber wenn man dann fragt ist es niemand gewesen. Sogar wenn man die Leute direkt drauf anspricht, weil man zu 100% sicher ist, dass derjenige den Topf gestern benutzt hat, wird immer verneint. Das ist echt irgendwie nervig, aber mal lernt drüber hinweg zu schauen (siehe nächster Punkt). Worüber ich aber nicht hinweg schauen will sind die Schwämme und Geschirrtücher die wir haben. Wir haben jetzt mal neue gekauft, aber irgendwie find ich das ganze schon extrem eklig und unhygienisch, wenn der Schwamm da zwei Tage im Spülwasser liegt und ich dann damit meine Müslischale sauber machen soll. 😖




Lernen, Sachen wegzustecken: Hier muss ich ganz klar sagen: ich bin kein Mensch, der sich schnell aufregt; ich versuch immer, mir Sachen dann einfach egal sein zu lassen. Und das rate ich auch jedem, der in so einem Apartment lebt: reg dich nicht über jeden kleinen Scheiß auf. Klar, wenn es ein großes Problem ist, sollte man schon den anderen drauf ansprechen und das klären, aber wenn das wegen jedem Mini-Problem ist, stört das echt das Klima in der Wohnung und man will nicht den Zorn der anderen auf sich ziehen.
Einrichtung: Wenn man neu in ein Apartment kommt, gibt es Dinge, die man noch besorgen muss. Das sind z.B. Handtücher, Kissen, Ventilatoren, Wäscheständer, Kleiderbügel, und so weiter. Ich hab jetzt schon zwei Mal den Fehler gemacht, dass ich den nächsten IKEA ausfindig gemacht habe und da dann alles gekauft hab. Das Problem mit Ikea ist, dass er meistens außerhalb der Stadt ist, und weil ich ja kein Auto habe, bin ich immer mit Bus und Bahn dort hin gefahren und hab das ganze Zeug dann auch wieder zurück schleppen müssen. Danach hab ich immer festgestellt, dass ich die Sachen auch wo anders hätte bekommen können - in Läden die viel näher an meiner Wohnung sind und zum Teil auch noch viel billiger. Das hat mich dann immer geärgert. Also: immer erstmal alle Möglichkeiten herausfinden, bevor man sich auf den weiten Weg zu IKEA macht.
Einzelzimmer ist ein Segen: Beides Mal, als ich in ein Apartment eingezogen bin hatte ich davor mit dem Gedanken gespielt, in ein Doppelzimmer einzuziehen, weil das einfach billiger ist. Und beides mal war ich froh, doch ein Einzelzimmer genommen zu haben. Man braucht einfach auch mal etwas Ruhe und Privatsphäre (ich bin dazu noch jemand, der ehr viel davon braucht) und das geht bei einem Doppelzimmer einfach nicht. Noch blöder wär es dann auch, wenn man seinen Zimmergenossen nicht mag.
Komische Leute: Es gibt in jedem Apartment Leute, die echt komisch sind. Wir haben zum Beispiel eine Chinesin, die jeglichen Menschlichen Kontakt meidet. Sie kommt nicht in die Küche, wenn jemand drin ist sondern wartet immer vor der Tür, bis derjenige fertig ist und macht erst dann ihr essen. Heute hab ich sie auf der Straße gegrüßt, aber sie hat mich nicht mal angeschaut und ist einfach weiter gegangen. Außerdem haben wir einen Mexikaner im Apartment, der bereitet sogar sein Essen immer in seinem Zimmer zu und vermeidet auch jeden sozialen Kontakt. Solche Leute wird es immer geben, und am Anfang dachten wir, die sind einfach schüchtern und haben immer versucht, mit denen zu reden oder sie einzuladen, mit uns im Wohnzimmer zu sitzen. Aber solche Leute wollen das glaube ich einfach nicht - deswegen sollte man die einfach in Ruhe lassen.

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